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Crazy Cooperation – Wie die Deutsche Bahn sich das Wissen von Startups zu eigen macht

Es ist der Mind Box Portfolio Tag der Deutschen Bahn. Im wunderschönen, verglasten Innovationsraum an der Spree, im U-Bahnhof Jannowitzbrücke, stellen Startups und Abteilungen der Bahn die Ergebnisse der letzten drei Monate vor. Motto des Portfolio Days ist „New Era of Construction Tech“ und „Future of Customer Interaction“. Die Mind Box ist gut gefüllt. Pick Ups und Fritz Cola werden verköstigt und die Stimmung ist feierlich. Ähnlich dem Workshopformat Crazy Cooperation, in dem sich mehrere Unternehmer zusammenfinden, um gemeinsam ein neues Produkt hervorzubringen, treffen sich Startups und Mitarbeiter der Deutschen Bahn, die in intensiven Projekten zusammenarbeiten. Startup und Konzern verfolgen hier ein gemeinsames Ziel: Innovationen schaffen!

Innovation braucht Technologien und echte Kundenbedürfnisse

Zu Innovation gehören eben nicht nur tolle Technologien, sondern Anwendungsfälle, in denen echte Kundenprobleme gelöst werden. In der Mind Box wird das Wissen von Startups zum Thema Digitalisierung und neue Technologien in Produkte für die Deutsche Bahn umgesetzt. In drei-monatigen Zyklen können Abteilungen der Bahn eine Zusammenarbeit mit einem Startup eingehen. Das Startup bekommt 25.000 Euro, die Chance ein neues Produkt mit den Experten der Bahn zu entwickeln und Zugang zu den Daten der Deutschen Bahn.

Den Startups wird ein Mentor der Deutschen Bahn an die Seite gestellt, der sie während des Projekts begleitet und sie dabei unterstützt, nahtlose Mobilitätserlebnisse zu schaffen. Kein Verspätungen, neue Züge, kein unkomfortables Ein-und Aussteigen und kein genervter Kundendienst mehr. Um diese Zukunftsvision wahr zu machen, kommen Chatbots, Virtual Reality und Collaborative Engineering Tools zum Einsatz.

Win-Win: Wie Startup und Konzern voneinander lernen

An diesem Abend stellen die Mentoren die von ihnen betreuten Startups vor. Manche Mentoren sind geradezu euphorisch und voller Stolz auf ihre Startups. Andere gestehen den ein oder anderen Stolperstein ein und wirken realistisch gestimmt. Doch unabhängig vom Ergebnis ist die Bilanz positiv. Es besteht kein Zweifel: Die Deutsche Bahn Mitarbeiter sehen den Einsatz der Startups als Chance, um agile Entwicklung zu erleben und zu adaptieren, neue Technologien auszuprobieren und die Grenzen der Technologien im Einsatzfeld gemeinsam kennenzulernen. Das stärkt die Innovationsfähigkeit des Unternehmens.

Vom Minimal funktionsfähigen Produkt zum Machbarkeitsnachweis

TOM SPIKE - Produkt-InnovationDas Programm der Mind Box ist angelegt für Startups, die gerade die erste lebensfähige Version Ihres Produktes entwickelt haben. Diese erste Version wird auch als minimal funktionsfähige Produkt bezeichnet (MfP). Es dient zur Abfrage der grundsätzlichen Akzeptanz beim Kunden. Mit dem Einsatz bei der Deutschen Bahn soll endgültig die Machbarkeit des Produktes bewiesen werden. Die Startups, die sich an diesem Abend vorstellen, sind keine Anfänger. Es sind versierte Digital Natives und Experten auf Ihrem Gebiet. Die Allermeisten haben bereits einen soliden Kundenstamm, was das Risiko für die Deutsche Bahn deutlich verringert.

Siut macht den Bahnsteig zur Anzeigetafel

TOM SPIKE - Structured innovation - Railway Bahnhof NachtDer CEO des Berliner Startup Siut hält Glasfaser in der Hand, als er seine Einleitung beginnt. Das Team von Siut entwickelt Fertigteile aus Beton. In den Betonteilen sind Glasfasern integriert. Diese können Muster, Schrift Warnhinweise oder Lichteffekte darstellen. Für die Bahn dienen sie im Wesentlichen als Wegweiser und für die Bahnfahrer, zur Anzeige, wo der Zug hält und wo das richtige Abteil zu finden ist. Das verhilft zur schnelleren Abfertigung und pünktlicheren Zügen. Die Lichter sind programmierbar, was die Möglichkeit schafft, die Kunden über Änderungen am Bahnsteigrand zu informieren. Damit wird niemand mehr mit Blazer, Hemd und Koffer wegen überraschend geänderter Wagenreihung an die andere Seite des Bahnsteigs rennen müssen.

Mit Geospin in die Zukunft sehen

TOM SPIKE - Structured innovation - BahnsteigEs ist relativ schnell erklärt. Auf Grundlage durchgeführter Analysen speist das Startup Geospin einen Algorithmus, der sich selbst verbessert und dabei immer zuverlässigere Prognosen über zukünftige Verspätungen der Bahn ermöglicht. So können Kunden und Betreiber bessere Entscheidungen treffen. Der Kunde wird lange vorher von der Verspätung erfahren. Rechtzeitige Gegenmaßnahmen können getroffen werden,Verspätungen und Unzufriedenheit nehmen ab. Damit die Anzeige „10 Minuten später“ nicht erst dann erscheint, wenn der Zug bereits 15 Minuten überfällig ist.

Ultraschall-Ticketing als Kontrolleur

LISNR ist ein Startup aus San Francisco mit einem sehr sympathischen President Eric Allen, der überzeugend klarstellt, dass sein Team das Ticketing in der Bahn revolutionieren kann. Danke einer Datenübertragungstechnologie mittels Ultraschall. Mithilfe der Technologie kann überprüft werden, ob ein Kunde an einem Platz sitzt, für den er bezahlt hat oder nicht . Etwas weiter gedacht könnten aufwändige Fahrscheinkontrollen in der Bahn künftig entfallen. Damit wir auch ohne Unterbrechung ein paar Stunden Schlaf im Zug nachholen können.

E-bot 7 weiß, wann der Zug abgefahren ist

TOM SPIKE - Structured innovation - Railway ButtonChatbots von E-bot 7 unterstützen die Bahn dabei, Herr über die Flut von Kundenanfragen zu werden. Sie suchen in bestehenden Datenbanken und Informationssystemen nach Antworten. Der Chatbot von E-bot 7 kennt sich gut aus. Doch wenn er mal was nicht kann, dann empfiehlt er einen Link oder leitet das Gespräch weiter. In eine Dating-Plattform kann der Chatbot sich noch nicht einschleusen. Aber er lernt jeden Tag dazu. Die Bahn und die Startups auch. Damit man nicht mehr in langen Warteschlangen aus Antworten warten muss, die der Mitarbeiter dann selbst im Netz nachschlägt.

Sie wollen Innovationsprojekte erfolgreich vorantreiben und die Innovationsfähigkeit Ihres Unternehmens steigern? Rufen Sie uns an unter 030 – 89 64 72 09  oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

 

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