
INNOVATIONSARTEN
Innovation hat viele Gesichter. Das Rad, der Hammer, der Röhrencomputer und das Smartphone sind nur einige. Und nicht alle Innovationsarten sind technisch.
Warum sollte man Innovationsarten unterscheiden?
Innovationsarten zu unterscheiden, hilft die Komplexität zu reduzieren. Je Innovationsart gibt es erprobte Vorgehensweisen und Methoden, um Innovationen erfolgreich zu entwickeln. Es hat sich bewährt, zu unterscheiden in:
Technologie-Innovation




Touchscreens, stufenlose Automatikgetriebe und OLEDs sind klassische Technologie-Innovationen. Es sind neuartige, technische Lösungskonzepte, aber keine eigenständigen, direkt nutzbaren Produkte. Neuartig, da sie weder bekannt noch in dieser Form bereits vorher eingesetzt wurden.
Sie sind auch nicht so offensichtlich, dass die Lösung einfach auf der Hand läge. Außerdem sind die Lösungen entweder technischer Natur, beispielsweise ein neuartiges Material. Oder in einer bestimmten, neuartigen Vorgehensweise begründet, etwa einem veränderten Fertigungsverfahren.
Produkt-Innovation




Putzroboter, Kapsel-Kaffeemaschine und selbstfahrende Autos sind Produkt-Innovationen. Es sind zum Teil bereits gängige Funktionalitäten kombiniert zu einem runden Produkt. In den wenigsten Fällen ist das Produkt selbst patentiert. Es muss nicht einmal ein physisches Produkt sein.
Auch Lebensversicherungen und Online-Plattformen sind Produkte. Letztlich ist ein Produkt ein Bündel aus Funktionalitäten. Zusammengepackt in einem schlüssigen Design. Mehr und mehr auch als integraler Bestandteil eines Geschäftsmodells.
Service-Innovation und Prozess-Innovation




Selbstbedienungskassen und Bezahlen per Smartphone sind Service-Innovationen. Additive Fertigungsprozesse und digitalisierte Versicherungsabschlüsse sind Prozessinnovationen. Gemeinsam ist ihnen die Reihe, teils komplexer, Arbeitsschritte mit zahlreichen Interaktionen.
Und natürlich das gemeinsame Ziel: Begeisterte Anwender auf der Kundenseite. Seien es interne Kunden (Prozess-Innovation) oder externe Kunden (Service-Innovation). Auf der Anbieterseite ist das Ziel, genial einfache und robuste Abläufe zu ermöglichen.
Geschäftsmodell-Innovation




Spielzeug mieten, werbefinanziertes Musikstreaming, Fahrgast-Transport durch Privatpersonen und Crowdfunding Plattformen sind innovative Geschäftsmodelle. Geschäftsmodelle verbinden einen Mehrwert für den Kunden mit tragfähigen Einnahmen für den Anbieter.
Den Geschäftsmodell-Aspekt im Unternehmen zu verstehen, bedeutet, die unternehmerische und wirtschaftliche Perspektive zu verstehen. Damit ist die Geschäftsmodell-Innovation diejenige, die alle anderen Innovationsarten beinhalten kann. Und so gelingt Geschäftsmodellinnovation im Unternehmen.
Schränkt man so nicht den Spielraum für Innovation ein?
Selbstverständlich ist jede Festlegung immer auch eine Einschränkung. Daher ist es wichtig, die Fokussierung auf eine bestimmte Art der Innovation in einem Innovationsprojekt weise auszuwählen und auf eine gute, gemeinsame Basis mit dem Innovationsteam und der Unternehmensführung zu stellen. Eine ausgezeichnete Grundlage dafür bietet das zweitägige „Basecamp für Innovation„. Ein Innovationsworkshop der die Betrachtung aller Innovationsarten gleichermaßen zulässt.