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Heureka – ich habe es gefunden! Wie geht komplexes Problemlösen?

Innovation aus der griechischen Antike

„Der Ausruf ist nach einer von Plutarch und Vitruv überlieferten Anekdoote berühmt geworden, der zufolge Archimedes von Syrakus unbekleidet und laut Heureka! rufend durch die Stadt gelaufen sein soll, nachdem er in der Badewanne das nach ihm benannte Archimedische Prinzip entdeckt hatte.
Seitdem wird Heureka als freudiger Ausruf nach gelungener Lösung einer schwierigen (meist geistigen) Aufgabe verwendet und steht auch als Synonym für eine plötzliche Erkenntnis“ (Quelle: Wikipedia).

Für viele Problemlöser ist die beschriebene Freude von Archimedes nachvollziehbar. Komplexes Problemlösen ist ein elementarer Bestandteil jeder Technologie-Innovation. Man denkt lange Zeit über ein Problem nach, analysiert, entwickelt Lösungen und zweifelt. Doch plötzlich wird einem bewusst: Es gibt doch eine Lösung!

Aber wann, und vor allem wodurch, entsteht dieser Moment? Letzte Woche konnte ich wieder einmal so einen Moment erleben. Es war der dritte Tag eines Workshops zu strukturierter Innovation. Die ersten zwei Tage hatte wir uns intensiv mit der Problembeschreibung beschäftigt. Als Leitfaden diente die TOM SPIKE Roadmap zur Technologie-Innovation.

Methoden zur Problembeschreibung und Systemanalyse

Es ist eine Stunde Zeit, um ein Problem zu lösen. Albert Einstein hätte 55 Minuten verwendet um das Problem richtig zu verstehen. Und 5 Minuten, um eine Lösung zu finden. Mit folgenden Methoden hat das Team in unserem Fall die Problemsituation von allen Seiten beleuchtet:

  • OTSM-TONGS Model: Beschreibung für Initiale Situation (IS), gewünschtes Endergebnis und Hindernisse.
  • Innovations-Checkliste: Gezielte Situationsbeschreibung, von TOM SPIKE ergänzt durch Inhalten wie das „Gesetz der Vollständigkeit“ – das erste Gesetz technologischer Entwicklung aus TRIZ.
  • TRIZ Multi-Screen Schema: Fakten-basiertes Erkennen wichtiger Systemeigenschaften.
  • OTSM-TRIZ Netzwerk der Probleme und Lösungen: Beschreibt Probleme und vorhandene Lösungen des studierten Problems und vermittelt eine Gesamtsicht der Situation.

Technologie-Innovation heißt, große Herausforderungen durch kleinere zu ersetzen

Das Team hat eine Reihe von Lösungskonzepten entwickelt. Besonders hilfreich war dafür die Anwendung des Netzwerks der Lösungen und Probleme. Meist waren die Lösungen nicht vollständig. Nur Teile der Herausforderung wurden gelöst. Außerdem blieben Detail-Probleme offen. Wir sprechen daher von partiellen Lösungen. Ein typischer Ablauf beim Lösen komplexer Probleme.

Entwickler machen oft den Fehler, nicht weiter zu machen, wenn eine Lösungsidee nicht perfekt erscheint. Kleine Hürden lassen uns diese Ideen vorschnell verwerfen. Der Trick ist, diese Lösungen festzuhalten. Ungeachtet Ihrer Schwächen im Detail. Denn jede bahnbrechende Idee hat Schwachstellen, die Schritt für Schritt gelöst werden können. Ein effektives Vorgehen um einer zufriedenstellenden Lösung – ohne verbleibende Probleme – immer näher zu kommen. Auf ebendiese Weise wurde jede partielle Lösung intensiv weiter bearbeitet. Das Netzwerk der Probleme half dabei, Problembereiche einzuschränken und strukturiert abzuarbeiten. Schritt für Schritt werden aus komplexen Problemen einfache Probleme.

„Geht nicht!“ gibt es nicht

Innovation ist immer da erforderlich, wo Widersprüche auftreten. Eine Eigenschaft soll verbessert werden. Eine andere wird dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Derartige Widersprüche haben die Workshop-Teilnehmer identifiziert, formuliert und ergänzt. Mithilfe der 40 erfinderischen Prinzipien wurden weitere Lösungskonzepte entwickelt. Ein Kernproblem jedoch erschien besonders schwierig bis unlösbar. Und auch nach der Anwendung der erfinderischen Prinzipien blieb es ungelöst. Immer wieder hieß es: Das kann man nicht lösen. Es ist nicht machbar! Geht nicht!

Das Team kam an seine Grenzen. Wiederholtes Fragen, anhaltende Diskussionen um den Widerspruch und fortlaufendes Anpassen der Widerspruchs-Beschreibung. Die Teilnehmer wirkten bereits genervt und ungeduldig. Ein Gefühl, das mir nur zu gut bekannt ist. Und zwar aus der Zeit, als ich zum ersten Mal den Algorithmus des erfinderischen Problemlösens (ARIZ) mitgemacht habe. Hierbei wird immer wieder eine neue Sicht auf das gleiche Problem eingenommen und die Problembeschreibung oft umformuliert. Diese dauernde Umformulierung des Problems kann ganz schön anstrengend sein.

Was dann passiert ist, hat mich nicht überrascht: Ein Teammitglied stand auf und hat am Flipchart die Lösung einfach aufgezeichnet. Alle habe sich verdutzt angeschaut und dann dieser Lösung zugestimmt. Ja, das funktioniert. So einfach ist das? Das Konzept muss zwar noch überprüft werden. Aber alle sind zuversichtlich, dass es funktioniert und Potential zum Patent hat.

Was war nun das Geheimnis? Was war passiert?

Nach meiner Erfahrung ist das Geheimnis komplexen Problemlösens überraschend trivial. Es sind eine strukturierte Definition des Problems, erlerntes Denken in Widersprüchen und offene Diskussion. Und am Ende auch die Disziplin, immer wieder neue Sichtweisen einzunehmen, die schließlich zur Lösung führen. Und dann ist da noch das hartnäckige und unbequeme Fragen des Moderators.

Komplexes Problemlösen – Ein Fazit

Die Lösung wäre mit einem klassischen Brainstorming nicht möglich gewesen. Erfolgreiche, komplexe Problemlösung ist eine Konsequenz aus Struktur und Disziplin.

Am Anfang des Projektes hat das Team gedacht: Was sollen wir noch entwickeln? Eine eingehende Analyse erlaubte jedoch einen großen Fortschritt. Alle sind nun überzeugt, dass eine strukturierte Arbeitsweise Spaß und Erfolg bringt!

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Mit TOM SPIKE entwickeln Sie die besten Ideen der Welt

Die besten Ideen sind noch kein Erfolgsgarant für Innovation. Doch gute Ideen machen vieles leichter, können das Quäntchen an der Waage sein und befeuern vor allem die Motivation, das Projekt voran und zum erfolgreichen Abschluss zu treiben.

Thomas Nagel, erfahrener Anwender und Trainer für strukturierte Innovation, führt im Rahmen der Trainingsreihe „Strukturierte Innovation“ in die Produkt-Innovation ein. Als Leitfaden zur Anwendung und den Trainings dienen die vier Innovations-Roadmaps.

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